Pressemitteilung Köln

Kinder- und Jugendärzte üben scharfe Kritik an Ergebnissen der Honorarverhandlungen für 2020

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) übt scharfe Kritik an den gestern von KBV und GKV vorgelegten Ergebnissen der aktuellen Honorarverhandlungen.
"Der Orientierungswert, also der Preis für die ärztliche Leistung, soll im nächsten Jahr um 1,52 Prozent steigen. Zum Vergleich: Alleine im Juli 2019 ist die Teuerungsrate um 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Das bedeutet: Energiekosten, die Preise für Mieten, medizinische Geräte, Praxisbedarf etc. steigen stärker als unsere Honorare. Vor allem die Gehälter unserer Mitarbeiterinnen sind in letzter Zeit kontinuierlich und deutlich gestiegen; sowohl für die vielen Medizinischen Fachangestellte (MFA), die übertariflich bezahlt werden, als auch für die nach Tarif bezahlten MFA und MFA-Auszubildende. Dies finden wir nur richtig und gut, denn ohne angemessene Bezahlung ist es in Zeiten des demographischen Wandels unmöglich, gute Arbeitskräfte zu finden. Allerdings arbeiten MFA anders als etwa Handwerker nicht eigenständig, sondern unterstützen uns hauptsächlich. Und anders als bei Handwerkern stellen wir ihre Leistungen nicht gesondert in Rechnung. Das bedeutet: wir erwirtschaften unsere Honorare fast ausschließlich alleine und müssen damit die Gehälter unserer Mitarbeiterinnen bezahlen." - BVKJ-Präsident Dr. Thomas Fischbach
Mit der nun vereinbarten Honorar-Erhöhung von 1,52 Prozent wird das nicht gelingen, sie deckt nicht einmal ansatzweise die gestiegenen Praxiskosten und insbesondere die Personalkosten. Wir verlieren also. Angesichts dieser Tatsache fragen wir uns, wo die im Koalitionsvertrag hervorgehobene Stärkung der sprechenden Medizin bleibt. Vor allem auch, wie wir die steigende Zahl unserer chronisch kranken Kinder und Jugendlichen versorgen sollen.
Bereits heute werden viele unserer Leistungen nicht vergütet. Unsere Kolleginnen und Kollegen investieren schon heute vielfach nicht mehr in ihre Praxen, sie arbeiten an der Grenze zur Selbstausbeutung. Wir haben zunehmend Schwierigkeiten, Nachfolger für unsere Praxen zu finden. Junge Ärztinnen Ärzte tun sich den Stress bei gleichzeitig schlechten Honoraren nicht mehr an und bleiben in den Kliniken. Die Kinder- und Jugendmedizin droht auszubluten. Unser Berufsstand ist in seiner Substanz gefährdet, und damit auch die Gesundheit der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen, wenn aus dem Blick gerät, dass Arztpraxen auch Wirtschaftsunternehmen sind. Es gibt also bei der EBM-Reform nun dringend Nachbesserungsbedarf.
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Dr. Thomas Fischbach


Mielenforster Str. 2


51069 Köln


0221-689090


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Referent Gesundheitspolitik

Simon K. Hilber
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